Dienstag, September 19, 2006

Masterminds

Von Neil am Montag, 18.09.2006, 17.38

Hallo Neil,

Du weißt es wahrscheinlich schon, wenn Du meine Nachricht liest, aber was solls.

Mastermind, in das wir heute Abend während der Austrahlung reingeschaltet haben, hatte einen großartigen Teilnehmer, dessen Spezialgebiet Sandman war. Als er von John Humphreys gefragt wurde, "Also, eine Graphic Novel ist doch eigentlich auch nur ein Comic, oder?", benutzte er so klasse Wörter wie "meta-kontextuell" und war allgemein witzig, und euphorisch so eine Art Comic Geek zu sein. Hat der ganzen Subkultur ein bisschen Glanz verliehen.

Falls Du irgendwo eine Aufzeichnung finden kannst, kann ich Dir nur empfehlen, einen Blick drauf zu werfen.

Claire

PS Auch wenn ich damit riskiere, diese ganze Nachricht zu verhunzen, weil ich wie ein furchtbarer weiblicher Fan klinge: Ich liebte Deine Lesung von Coraline... Bitte nimm mehr Hörbücher auf!



Nun, dieses Jahr habe ich Hörbücher von Stardust und Fragile Things für Morrow aufgenommen (Stardust ist vor einigen Wochen erschienen, Fragile Things -- mit, wie ich vermute, ein paar sehr fragwürdigen Akzenten des Erzählers in manchen Geschichten, obwohl ich es mir nicht wirklich angehört habe -- sollte in einigen Wochen erscheinen. Ich denke beide erscheinen in Großbritannien bei Headline ...

Natürlich ist die allerbeste Hörbuchversion von einem meiner Bücher Lenny Henrys Aufnahme von ANANSI BOYS.

Das Mastermind Video gibt es noch nicht bei Youtube, aber dafür das hier -- http://www.youtube.com/watch?v=X6Z8J2vPexQ -- und ich glaube, dass es hilfreich sein wird, dem Rest der Welt zu erklären, was für eine Show Mastermind ist. Außerdem ist es lustig...


Neil,
nur für den Fall, dass es Dir entgangen ist, ich habe einen Artikel über die
"Stardust" Podiumsdiskussion auf der diesjährigen San Diego Con geschrieben: "Comics in Context" #144: "Stardust Memories" (http://www.quickstopentertainment.com/?p=1275) an meinem neuen Platz bei Kevin Smith's Quick Stop Entertainment.--Peter Sanderson



War es, aber nicht länger.

Neil

Ich habe gerade Deinen Post über die Vorführung von Pan's Labyrinth und die Schwierigkeiten Deiner Tochter mit den Untertiteln gelesen. Ich muss sagen, dass ich das sehr amüsant finde. Da, wo ich lebe, ist fast jeder ausländische Film untertitelt (nur Kinderfilme können synchronisierte Fassungen haben) und selbst jetzt, da ich Englisch recht gut verstehe, kann ich meine Augen kaum von den Untertiteln lassen. Selbst wenn meine Muttersprache untertitelt ist, wird mein Blick von einer unwiderstehlichen Kraft an den unteren Teil des Bildschirms gezerrt. Ich würde auch nie dafür bezahlen, eine synchronisierte Fassung eines Films zu sehen. Es wirkt irgendwie falsch einen so wesentlichen Teil eines Films herauszunehmen, bloß weil jemand zu faul ist, die Untertitel zu lesen.
Da Du ja an der Synchronfassung von Princess Mononoke beteiligt warst, was denkst Du darüber?



Eigentlich nicht viel. Ich hab schlecht untertitelte Filme gesehen, die sehr viel schlimmer anzuschauen waren als gut synchronisierte Filme, und schlecht synchronisierte Filme, die mich um Untertitel beten ließen. Ich denke, was Pan's Labyrinth so gut machte, war, dass Guillermo (der das Drehbuch geschrieben hat) auch die Untertitel verfasst hat. (Aus Selbstverteidigung, da er seinen letzten Film in Spanisch wirklich schlecht untertitelt fand.)

Darüber hinaus hab ich keine große Meinung dazu -- obwohl ich die Sichtweise, dass nur die Original-Sprachversion eines Trickfilms Gültigkeit hat, nie so recht verstanden habe. Ich vermute, es besteht eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass alle nicht-englischsprachigen Leute, denen Bugs Bunny Cartoons mit Mel Blanc and Arthur Q. Bryan versagt wurden, oder die Donald Duck Cartoons gesehen haben, in denen Donald von ausländischen Leuten gesprochen wurde, die nicht Clarence Nash waren, solch offenkundig minderwertige Fassungen dieser Trickfilme gesehen haben, dass sie besser untertitelte Versionen gesehen oder Englisch gelernt hätten. Aber wenn das passiert wäre, hätten weder Bugs noch Donald dieses Maß an Beliebtheit erreicht, das sie auf der ganzen Welt haben. Und viele Synchronsprecher überall auf der Welt hätten sehr viel weniger Spaß gehabt...

Schön. Ich werde in ein paar Minuten ein Flugzeug besteigen. Ich bin nicht sicher, wieoft ich in den nächsten 5 Tagen ins Internet komme.

Wenn ihr in Großbritannien seid, versucht zur Veranstaltung bei Blackwell* nächsten Montag zu kommen, und dann heißt es auf nach New York, Washington DC, Bay Area und Minneapolis.


...
*
Blackwell präsentiert: Ein Abend mit Neil Gaiman

Montag, 25. September 2006, 19.00 Uhr
Logan Hall
Institue of Education
20 Bedford Way
WC1H 0AL

Tickets kosten £7, ermäßigt £5, und sind über unsere Buchungshotline 0845 456 9876 (Mo-Fr, 9.30 - 6.00), oder direkt in unserem Geschäft Blackwell erhältlich, 100 Charing Cross Road, London, WC2H 0JG (sobald wir sie auf Lager haben).

Falls Sie Fragen haben oder auf die Benachrichtigungsliste für Veranstaltungen gesetzt werden möchten, senden Sie eine Email an events.london@blackwell.co.uk. Falls Sie eine signierte Ausgabe reservieren möchten oder auf die Benachrichtigungsliste für Signierte Erstausgaben gesetzt werden möchten, senden Sie eine Email an Marcus.Gipps@blackwell.co.uk .


-------

Sunday Morning Cinema

Von Neil, Montag, 18.09.2006, 08.58 Uhr

Kino am Sonntag Morgen


Guillermo del Toro wollte, dass ich seinen Film Pan's Labyrinth (http://www.panslabyrinth.com/) sehe, und hat im hiesigen Kino eine Vorführung für Sonntag Morgen arrangiert. Also entdeckte ich gestern Morgen,

a) dass das hiesige Kino an Sonntag Morgenden auch eine Kirche ist. Wer hätte das gedacht?

b) dass Pan's Labyrinth ein erstaunlicher Film ist. Es ist ein kompromisslos erwachsener Film, in dem ein Kind und sein Märchen als Kontrast und Echo wirken. Man beginnt den Film im Glauben, es sei Ofelias Film, und entdeckt mehr und mehr, dass die erwachsene Geschichte nicht nur Hintergrund ist sondern auch zur Erzählung gehört, und sie bewegen sich miteinander.

c) Trotz hinreißender Bilder (oh, der Faun! und oh, das Ding am Tisch!) und zauberhaftem Märchenkram, verdient er die Altersbegrenzung für seine echten Momente extremer und blutiger Gewalt des Spanischen Bürgerkriegs. Ich habe all meine erwachsenen Kinder und einige ihrer Freunde mit zur Vorführung genommen, wobei Maddy (12) die jüngste war, und da gab es Stellen, bei denen sie glücklicher war, sie mit geschlossenen Augen zu sehen.

d) Er hat Untertitel. Nach einem Moment merkt man das nicht mehr, vor allem, weil sie so gut geschrieben sind. Wie auch immer, wann immer Maddy wegschauen musste, merkte sie, dass sie nicht mehr verfolgen konnte, was gesagt wurde, also musste ich ihr die Untertitel vorlesen, dankbar, dass wir den Kinosaal für uns hatten.

Ich bin wirklich froh, ihn gesehen zu haben, und noch erfreuter, dass Guillermo ihn gemacht hat. Es fühlt sich an, als würde er die Begriffswelt von Fantasy für den Film öffnen. Und er hat mich so glücklich gemacht mit seiner Verflechtung des Fantastischen und des Weltlichen ohne eins der beiden zu bevorzugen.


Site Meter