M is for Mirrors you'll stare in forever/ N is for Night and for Nothing and Never

Von Neil, Montag, 11. Februar 2008, 15:40 Uhr

(Der Titel lässt sich in etwa übersetzen mit :
M steht für Spiegel, in die du für immer starren wirst / N steht für die Nacht und für Nichts und für Niemals
aber Spiegel beginnen in Deutsch halt nicht mit einem M... Anm.d.Ü.)

Ich habe gerade die Post geöffnet, und ein Vorabexemplar von The Dangerous Alphabet gefunden, ein Bilderbuch, geschrieben von mir und gezeichnet von Gris Grimly. Es hat seinen Anfang in einer Weihnachtskarte, die ich Freunden geschickt hatte, und eine Freundin, meine Lektorin bei Harper Collins, Elise Howard, hat mich eines Tages angerufen und mir erzählt, dass sie die Karte eingerahmt und aufgehängt hat, und sie immer wieder lesen würde. Und sie fragte mich, was ich davon halten würde, die Karte zu einem Buch zu machen.

Nach vielen Telefongesprächen mit Gris Grimly ist es nun ein Buch... das aber nicht vor Ende April in US Buchläden stehen wird.

Falls es funktioniert, wird es eine Art interaktives Buch. Die Bilder erzählen eine Geschichte, die Worte verstärken sie, aber was tatsächlich passiert, liegt eigentlich beim Leser. Hoffe ich.


Hi Neil,

Ich frage mich das schon eine ganze Weile und der Geburtstag des Blogs gibt mir den Anlass, die Frage auch tatsächlich mal zu stellen...

Führst du diesen Blog nur aus Spaß, oder ist das Teil einer vetraglichen Bindung mit einem Verleger? (Oder bist du aus irgendeinem anderen Grund verpflichtet, zu bloggen?)

Hinweis: Deine Antwort wird mich so oder so nicht davon abhalten, den Blog weiter wie besessen zu verschlingen. Der grund beeinflusst nicht mein Interesse am Blog, ich bin nur neugierig!

--K.

Ich mache das, weil ich es gern tue. Es gibt keinen Vertrag. Niemand bezahlt mich dafür. Niemand hat mir gesagt, ich solle damit anfangen, niemand sagt mir, wann ich aufhören soll. Es gehört nur mir. (Die ganze Webseite neilgaiman.com bezahlt Harper Collins, was gut ist, weil die Bandbreite gigantisch ist, aber sie halten es schön frei von Werbung und haben dafür das gute Recht, mit den Besucherzahlen anzugeben.)

Das alles hat natürlich ein paar handfeste Vorteile -- keine Signierstunden vor leeren Räumen abhalten zu müssen, Bücher die auf Nummer 1 in Beststellerlisten einsteigen, sowas in der Art. Mir gefällt, dass ich den Prozess des Schreibens und Veröffentlichens manchmal ein wenig entmystifizieren und Fragen über die merkwürdigsten Sachen manchmal in Minuten aus der Welt schaffen kann. Aber das sindalles nur positive Nebeneffekte.

Was mich verwirrt (in etwa so sehr wie der Gedanke, dass ich Leute Habe, Die Diesen Blog Für Mich Schreiben), ist die Idee, dass ich das hier mache, weil ich vertraglich gebunden bin. Es gibt nicht genug Geld in der Welt um mich dafür zu bezahlen, das hier sieben Jahre lang zu machen, ohne es wirklich machen zu wollen, glaubt mir.

Ich blogge, weil es Spaß macht. Ich mache es, weil Schreiben wie Sterben eine einsame Beschäftigung ist. Ich mache es, weil ich es nie geschafft habe, ein Tagebuch zu führen, und weil es erstaunlich nützlich ist, den Blog zu durchsuchen, um herauszufinden, wann ich das letzte Mal in Finnland war (nur so als Beispiel).

Ich weiß allerdings nicht, wie lange ich noch weitermache. Hauptsächlich, weil ich das Gefühl habe, dass ich beginne, mich zu wiederholen. Es ist erstaunlich, wieviel von dem, was an Fragen reinkommt, schon früher irgendwie mal beantwortet worden ist.

Die Idee dieser Verleger, ein Buch aus Einträgen des Blogs zu machen, reizt mich allerdings durchaus. (Bis jetzt existiert so etwas nur als Teil von Adventures In The Dreamtrade, welches den ganzen "American Gods" Blog von Februar bis September 2001 enthält.) Aber momentan habe ich keine Zeit, darüber nachzudenken, welche Art Buch es werden könnte.

Es kann noch warten.

...

Die Abstimmung ist faszinierend - für mich teilweise deswegen, weil die Ergebnisse für die letzten 18.000 Stimmen in etwa gleichgeblieben sind. Stimmt ab, falls ihr es noch nicht getan habt...