Dienstag, April 22, 2008

Q: Was this the face that launched a thousand ships? A: No.

Von Neil, Dienstag, 15. April 2008, 15:36 Uhr

Frage: War dies das Antlitz, das der Schiffe tausend trieb...?
Antwort: Nein.


Hi Neil,

Komm schon, zeig uns ein Bild. Du weißt, du willst es ;-)

David

Hier ist ein Bild, aufgenommen mit der handykamera für neugierige Freunde. Es ist von gestern, direkt nachdem der Doktor weg war, und ich bin noch immer etwas benommen. (Merkwürdigerweise, wie solche Sachen manchmal sind, fuhr mein Arzt grad vorbei, um mich um Rat für seinen Roman zu fragen, als die Sache eben erst passiert war. So hatte ich innerhalb von Minuten einen Arzt hier.)

Heute sehe ich schon weniger benommen aus, die Nase ist noch größer, und es ist Salbe drauf, um Krustenbildung und Narbenbildung zu verhindern. Meinungen gehen hier auseinander, ob ich in New York andaaugen haben werde oder nicht. Meinungen gehen ebenfalls auseinader darüber, ob ich versuchen soll, für die Interviews am Freitag die blauen Flecken mit Makeup zu überdecken, oder ob ich mir Latex und Kunstblut kaufen soll, um es noch interessanter zu machen (mein Herz sagt letzteres, mein Verstand ersteres).

Ich habe Maddy heute Morgen zur Schule gefahren. Sie hat eine extrem coole Halbmondförmige Narbe neben dem Auge, weil sie als kleines Kind mal in eine Tischecke gerannt ist. Sie sagte

"Wirst du eine Narbe haben?"

"Vielleicht."

"Ich mag meine Narbe. Weisst du, neuerdings fragen mich Leute danach, die ich schon seit dem Kindergarten kenne, als wenn sie sie grade zum ersten Mal sehen würden."

"Wirklich? Was sagst du ihnen."

"Was du mir gesagt hast, was ich sagen soll, wenn Leute fragen."

Ich dachte lange nach. Keine Ahnung. "Und das war?"

"Ich sage ihnen, ich hab die Narbe aus einem Schwertkampf."

"Oh. Gut."

Lieber Neil

Wie ist es, in einer Welt zu leben, wo man mal eben einen berühmten Filmproduzenten (oder war es ein Regisseur?) anrufen kann, um zu plaudern? Ist das nett? Oder manchmal etwas einsam? Oder bin ich nur anmaßend?

Danke für deine Zeit.

Ian


Nicht anmaßend, aber es ist irgendwie irrelevant, zumindest der Berühmtheitsteil. Freunde sind Freunde und Kollegen sind Kollegen. Wenn man mit ihnen arbeitet braucht man ungefähr 20 Sekunden, um über dieses Gefühl von "Oh mein Gott, ich rede mit X!" hinwegzukommen und das zu machen, wofür man da ist (falls das Arbeit ist). Falls sie berühmt sind, fällt dir das mit der Berühmtheit nur auf, wenn jemand anderes sagt "Entschuldigung, war das X?" oder um ein Autogramm bittet oder sowas.

Ich würde keinen berühmten Filmproduzenten oder Regisseur zum Quatschen anrufen. Aber ich würde einen Freund, der produziert oder Regie führt und berühmt ist, zum Quatschen anrufen. Großer Unterschied.

Ich bin glücklich, dass ich kein Promi bin und nicht wirklich berühmt. Unter den Leuten, die mögen, was ich mache, bin ich für das was ich mache, recht bekannt, und bekannter möchte ich nicht sein. Und berühmt zu sein ist bei so ziemlich allen berühmten Leuten, die ich kenne, ein Nebeneffekt ihrer Tätigkeit, was meistens das ist, was zu zu tun lieben, und es ist noch dazu kein besonders wünschenswerter Nebeneffekt.

(Nicht unbedingt ein schlechter Nebeneffekt -- man kann Gutes damit tun. Gillian Anderson hat ihre Berühmtheit genutzt, um den National Doodle Day bekannt zu machen -- eine Epilepsie und Neurofibromatose Spendenaktion, die Geld mit den Kritzeleien von Promis sammelt. http://doodledayusa.org/gallery2/main.php?g2_itemId=134 zeigt Kritzeleien von vielen interessanten Leuten, die in einem Monat auf ebay versteigert werden. Auch wenn die, die mir am besten gefallen, von den weniger berühmten und zeichnerisch begabteren stammen, wie Sergio Aragones, Gahan Wilson, und Kendra Stout (die das "Scary Trousers" T- shirt entworfen hat und grade ein Mousepad für Cat Mihos Neverwear.net designt) und Fred Hembeck. Es gibt auch zwei von mir.)

Einsam, wenn das passiert und wo auch immer auf der Welt das passiert, ist einsam, und das hat nichts mit Berühmtheit zu tun (mit der Ausnahme von gelegentlichen Nebeneffekten wie Weil ich tue, was ich tue, sitze ich in einem Hotelzimmer in einem Land, wo ich keinen kenne, weit weg von meiner Familie und Freunden. Und Autoren geht es da im Vergleich zu Stand-up Comedians oder LKW-Fahrern noch gut). Aber dann bin ich auch die Sorte Mensch, die davon träumt, eine Passagierkabine auf einem Frachter zu mieten, und sechs Monate lang um die Welt zu reisen und ein Buch zu schreiben.

Lieber Neil,

Ich habe gerade entdeckt, dass man bunte Seifenblasen kaufen kann, sie nenne sich Zubbles (http://www.zubbles.com/index.asp). Wenn ich an die Geschichte denke, die du letztes Jahr in Helena gelesen hast, könnte ich mir vorstellen, dass dich das interessiert, auch wenn die Webseite von 2005 zu sein scheint. Vielleicht kennst du sie ja schon.

Apropos Geschichte, ich freue mich wirklich auf "Orange" und den Rest von The Starry Rift. Es kommt genau vor meinem Geburtstag heraus und es scheint perfekt, dass ich es genau ein Jahr nachdem ich dich "Orange" habe lesen hören, kaufen kann (das war ein verspätetes Geburtstagsgeschenk meiner Eltern, die die Tickets gekauft haben, und meiner besten Freundin, die uns von Missoula nach Helena gefahren hat, obwohl sie nur Mirrormask von dir kannte und sonst nichts. Sie liebt jetzt Sternenwanderer und Ein gutes Omen gefiel ihr auch.)

- anna

Es ist peinlich, wenn man die Art SF Autor ist, die sich etwas ausdenken kann nachdem es erfunden wurde, nicht wahr? Bald denke ich mir das "Flugzeug" aus -- eine Maschine, schwerer als Luft mit festen Flügeln!

Das hier ist von Jonathan Strahan, dem Herausgeber von The Starry Rift:

Ich habe eine Webseite auf www.thestarryrift.com eingerichtet, die Infos über das Buch, Downloads des Titelbildes, kurze Interviews mit dir (sie erscheinen irgendwann nächste Woche) und soviel relevanten Kram, wie ich auftreiben kann, bietet.

Ich habe auch ein Gewinnspiel, bei dem man Exemplare des Buches gewinnen kann, arrangiert.
Mit Dank an Viking gebe ich den ersten fünf Lesern, die mir unter thestarryrift@gmail.com emailen, und mir erzählen, welchen SF Roman sie als letztes geliebt haben und warum, ein Exemplar von The Starry Rift. Details unter
http://thestarryrift.com/win/

...

Lieber Herr Gaiman,

Ich habe mich gefragt, ob die technik-Meister hinter Ihrer Webseite den Countdown für das amerikanische Erscheinungsdatum von The Graveyard Book von Ihrer Seite in eins dieser iGoogle "gadget" Dinger umwandeln können. Dann könnte ich es auf meine 'iGoogle' Homepage neben das "gadget" für Frank Millers "The Spirit" Film setzen.

Mit freundlichen Grüßen, Daniel Crandall

Ich habs an Dan Guy, den Webgoblin, und er hat mir das nach ein paar Minuten zurückgeschickt:

Hier ist ein gewöhnlicher Countdown für THE GRAVEYARD BOOK. Ich werde vielleicht einen besser gestalteten zu kreieren versuchen.

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