Montag, Oktober 16, 2006

Um. Er. Um. Tea...?

Von Neil, Sonntag, 15. Oktober 2006, 07.25 Uhr

Öhm. Äh. Öhm. Tee?

Da. Achtzehn Stunden, nachdem ich das Flugzeug bestiegen hatte, war ich sicher zuhause angelangt, und stellte fest, dass der Winter angefangen hat. Natürlich nicht der echte Winter. Der wird früh genug hier sein. Aber bei Sonnenuntergang wird es schon kalt, und die Blätter, die feurig und golden waren, als ich aufbrach, sind nun fast alle zu Boden gefallen und zu Laubhaufen zusammengekehrt worden.

Poststapel der letzten Wochen warten auf dem Küchentisch, darunter die Korrekturabzüge von M is for Magic, der anstehenden Kurzgeschichtensammlung für Kinder mit Illustrationen (und einem herrlichen Cover) von dem wunderbaren Teddy Kristiansen. Viele Dinge, die geschrieben werden wollen, und Email, die beantwortet werden muss. Aber ich bin in einem seltsamen irgendwie zu-viel-gereist-und-jetzt-hab-ich-aufgehört-mich-zu-bewegen Fugue-Zustand, in dem ich mich hinsetze und dann bemerke, dass zwei Stunden vergangen sind und ich, soweit ich sagen kann, in der Zwischenzeit nichts getan habe, außer mir vielleicht eine Tasse Tee zu machen. (Um diesen Eintrag zu scheiben hab ich unzählige Stunden gebraucht, und meine Nächsten und Liebsten haben die Versuche, sich mit mir zu unterhalten, inzwischen als vergebene Liebesmüh abgeschrieben, weil ich sehr zufrieden damit scheine, erfolgreich "Öhm..." und manchmal "Äh...gibts noch Tee?" und sowas zu sagen, und dann in verwirrtes Jet-lag und Tour-Kater-Schweigen abzugleiten.

Fred, der Jetzt In Seinem Neunten Leben Kater, hat sein eigenes Haus. Nun ja, es befindet sich in der neuen Garage mit einer Katzentür, einem großen Katzenkissen, Katzenfutter und Wasser in der Ecke. Er scheint es zu mögen, aber ich denke, es langweilt ihn da drin etwas, denn er hat sich angewöhnt, mir in einer Mischung aus verrücktem Anschleichen und Vorbeihetzen zu folgen, wenn ich im Wald spazieren gehe, glücklich und höchst un-Katerhaft neben mir entlangwandernd für ein paar Kilometer.

Ich liebte ICon - der Enthusiasmus der Leute auf dieser Convention war erfrischend. Sie waren entgegenkommend und exakt so wie SF Fans überall sonst auf der Welt. Es ist eine junge Fangemeinschaft (im Gegensatz zu den Beschwerden über die "alternde Fangemeinschaft" in den USA oder Großbrittanien). ICon bot "Lesungen" und keine Diskussionsforen an, hauptsächlioch deswegen, wie man mir sagte, weil sie üblicherweise nicht mehr als einen Gast haben und die Convention finanziell so grade eben klar kommt, indem sie Karten für die verschiedenen Veranstaltungen verkauft, mit begrenzter Trägerschaft. Es ist eine interessante Aufmachung, diese Sache mit den Lesungen, und ich frage mich, ob sich das ändern wird, wenn sie anfangen, mehr Gäste zu haben. Es gibt eine Art verblüffte Aufregung bei einigen Leuten, mit denen ich gesprochen habe, bei der Idee, dass sie beginnen, sich ihre eigenen Fantasy-Autoren heranzuzüchten (ich habe einmal mit vier Autoren, die im letzten Jahr ihren ersten Fantasy-Roman veröffentlicht haben, zu Mittag gegessen, und ihnen alles übers Schreiben und Veröffentlichen erzählt, was sie wissen wollten).

(Ich muss mich bei denen entschuldigen, die zur ICon gekommen sind aber keine Karte für die Lesung bekommen konnten, von denen mich einige gefragt haben, ob ich den Text meiner Lesung hier veröffentlichen könnte, denn so leid es mir tut, ich kann es nicht, weil ich einfach augestanden bin und zu reden angefangen habe, also seid ihr leider auf Gedeih und Verderb denen ausgeliefert, die Filme bei Youtube einstellen.)

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Einige haben mir geschrieben, um mich wissen zu lassen, dass Amazon.com sich tatsächlich an den Preis gehalten hat, den sie anfangs angegeben hatten und ihnen Exemplare von ABSOLUTE SANDMAN für 14 Dollar geschickt haben. Ich freue mich sehr für sie.

(Aus irgendeinem grund zeigt Amazon nicht das tatsächliche Cover..)

Und hier ist die erste Rezension von Absolute Sandman, die ich bis jetzt gesehen habe -- http://comics.ign.com/articles/738/738962p1.html

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In Cambridge (nicht in dem englischen) gibt es einen Wettbewerb -- Das Massachusetts Center for the Book läd Viert- bis Zwölfklässler ein, bei Letters About Literature teilzunehmen, einer jährlichen Leseförderungsmaßnahme, die Schüler dazu einläd, über ein inspirierendes literarisches Werk zu schreiben.

Einer der Gewinner des letzten Jahren schrieb darüber, wie Anansi Boys ihn inspiriert hat, und hier ist sein Sieger-Brief-- http://massbook.org/lal_letters/LAL2006_Matory.pdf. (Großartig, Adu, und viel Glück. Ich hoffe, du wirst mal Film-Regisseur.)

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Mehr Rezensionen von Fragile Things -- hier ist die von Mark Graham aus der Rocky Mountain News:

Die vielseitige Auswahl zeigt Gaimans Einflüsse und seine beeindruckende
Bandbreite als einer der beliebstesten Fantasyautoren der Welt. Manche
Geschichten machen Angst; einige sind zum laut-Lachen komisch; ein
paar sind ausgesprochen seltsam.... Leser werden dieses
Jahr kaum eine bessere Sammlung finden.


Die interessanteste und durchdachteste Renzension bis jetzt war die von Gary Wolfe in Locus, aber die Rezensionen gibt es nur in der gerdruckten Ausgabe von Locus (das hier ist die Ausgabe --http://www.locusmag.com/2006/Issues/10Profile.html)

Was mich daran erinnert, dass das Bestell-ein-Probe-oder-Frei-Exemplar-von-Locus mit mir drin-und einem-speziellen-Abo-Angebot der letzten jahre noch immer gültig ist.

https://secure.locusmag.com/2005/Issues/02Subscribe
Gaiman.html
(das ist ein großes Interview mit mir)

https://secure.locusmag.com/2006/Issues/02Subscribe
Gaiman.html
(das bin ich mit Terry Partchett im Gespräch über Good Omens vor 16 Jahren)

(Was ich hauptsächlich deshalb anspreche, weil ihr ein Abo der Druck-Version von Locus braucht, wenn ihr ernsthaft SF, Fantasy oder Horror schreiben wollt. So einfach ist das.)

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Ein Audio-Interview der Bookcast Podcast Serie -- http://www.thebookcast.com/recent.php und ihr müsst ziemlich weit unten in der Liste suchen, um das Fragile Things Interview zu finden.

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Das erste Kapitel von Victoria Walkers The Winter of Enchantment gibt es hier Fidra Books -- http://www.fidrabooks.com/WinterEnchantment.html

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Ich werde versuchen, den völlig verstopften FAQ-Posteingang in den nächsten Tagen aufzuarbeiten. Tut mir leid.

Meine Assistentin scheint sich einen Welpen auf befristete Zeit angeschafft zu haben, den sie zu Hallowe'en ihrer Freundin Malena in Los Angeles bringen wird. Es sieht ein wenig nach einer Froschfledermaus und ein wenig wie ein Cartoon eines Hundes vor 100 Jahren aus. http://lorraineamalena.blogspot.com/2006/10/
all-i-ever-learned-about-dogs-i.html


Und eine kleine abschließende Bitte -- kennt jemand ein Programm, das eine Playlist von einem iPod exportiert (nur die Playlist, nicht die Lieder)? iTunes macht das nicht, und obwohl ich noch ein paar Programme habe, um vom PC oder Mac auf den iPod zuzugreifen, scheint keines davon das tun zu können.


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