Mittwoch, September 27, 2006

quick one

Von Neil, Mittwoch, 27. September 2006, 04.20 Uhr

ein schneller

Gestern hab ich im Forbidden Planet signiert (und signiert, and signiert). Morgen ist die Veranstaltung in New York. (Ihr solltet besser früh da sein.)

Einige Leute haben mich gefragt, ob ich die Tour wegen Mike Fords Tod lieber abbrechen will, aber das will ich nicht. Er hätte es nicht gewollt, und Arbeit lenkt exzellent ab.

Ich habe mir diesen Eintrag nochmal angesehen, http://www.neilgaiman.com/journal/2003/---.asp und gemerkt, dass die Inkarnation dieses Blogs vom vorletzten Jahr etwas verstümmelt ist. Ich werde mich nach einem Weg umhören, das in Ordnung zu bringen, aber fürs erste dachte ich, stelle ich Mikes "mit Entschuldigung an Jim Henson" Lied nocheinmal hier rein. Es passt zu gut.


THE FINAL CONNECTION

Why are there so many songs about hearses?
The way to the uttermost side,
Hearses go fast, and traffic parts for them,
But who's in a hurry to ride?
Wagons and roads are an eloquent metaphor,
Gentling and straightening the way,
Everyone takes that last exit to Brooklyn,
Home at the end of the day

Remember the start of Magnificent Seven?
Steve and Yul drove to Boot Hill,
Just a small fable of folks being equal,
And going to sleep where you will.
Tickets and transfers and waiting for answers
At something so common yet strange,
Someday you'll ride it, the last train to Clarksville,
All classes, all stations . . . all change.

Look out the window and wave to the strangers
What do they see in the glass?
Up ahead, can you see, we've stopped for Emily,
There will be more as we pass.
Savor the journey, however you're going,
It's been your whole life to get there,
Someday I'll travel, without reservations,
I hope I've two coins for my fare.



(Anm. von Aglaia: Entschuldigt, dass das Gedicht nicht übersetzt ist. Ich habe es einfach von Neils Seite übernommen, da ich nicht denke, dass ich es halbwegs angemessen ins Deutsche übertragen kann.)

Dienstag, September 26, 2006

Ten Years Ago.

Von Neil, Montag, 25. September 2006, 20.56 Uhr

Vor Zehn Jahren.

Das war die Einleitung, die ich für Mike Fords Buch From the End of the Twentieth Century geschrieben habe, vor zehn Jahren.

...

Bezüglich Theoretischer Ingenieurwissenschaft, mit Anmerkungen zu Erforschung, dem Verstreuten Werk von John M. Ford, und einer Nicht Verifizierten und Leicht Skatologischen Anekdote über Freud oder Jemanden Wie Ihn.


...und so versammeln wir uns hier, um John M. Ford (geb. 1957 und noch immer sehr lebendig) zu feiern -- nicht den elizabethanischen Stückeschreiber John Ford (1586-1639), auch nicht den Filmregisseur John Ford (echter Name Sean O'Feeney) (1895-1973), obwohl sie ihn einrahmen wie sie einige seiner frühen Romane eingerahmt haben, sondern den gleichnamigen Schriftsteller des späten zwanzigsten Jahrhunderts -- und die unmittelbare Metapher, die sich dabei aufdrängt, ist peinlicherweise gänzlich beschissen.

Es ist eine halb vergessene Anekdote über Freud oder Jung oder einen dieser gescheiten, lang-bärtigen deutschen Kerle, der - zumindest in der Anekdote - von einem aufstrebenden jungen Mann gefragt wurde, wie er (der aufstrebende junge Mann natürlich, nicht einer dieser Gehirn-lastigen Kerle) in seinem Tätigkeitsfeld berühmt werden könnte.

Und Freud oder Jung sagte: "Du scheißt immer an die gleiche Stelle."

Was einem in den Sinn kommt, wenn wir aufhören, uns darüber zu wundern, warum Mike Ford (das John ist stumm, wie in M. John Harrison) nicht so bekannt ist wie eine Menge anderer Schriftsteller, die um einiges weniger fähig und tausend Mal weniger gut sind.

Das ist ein Mann, der den mit dem World Fantasy Award ausgezeichneten Roman The Dragon Waiting (dt. Der Thron des Drachen) geschrieben hat; der den besten SF Jugendroman geschrieben hat, seit Heinlein mit Jugendromanen aufgehört hat, Growing Up Weightless; der meinen liebsten Spion-Intrigen-und auch Christopher Marlowe-Roman geschrieben hat, The Scholars of Night; der nicht nur einen sondern zwei erstaunlich brilliante Star Trek Romane geschrieben hat -- der eine, The Final Reflection (dt. Der letzte Schachzug), ein Erstkontakt-Roman aus Sicht der Klingonen, der andere, How Much For Just The Planet? (dt. Was kostet dieser Planet?), eine wirklich lustige musikalische Farce -- und beide Bücher dafür verantwortlich, neue Parameter für Star Trek Lizenzvergebung gesetzt zu haben, die hauptsächlich bestanden aus "Er konnte ungestraft damit davonkommen, weil wir nicht daran gedacht haben, Regeln dagegen aufzustellen, aber jetzt, wo er damit durchgekommen ist, wird niemand anderes das mehr machen können."; der preisgekrönte Gedichte geschrieben hat -- eine seiner Weihnachtskarten hat einen World Fantasy Award für die Beste Kurzgeschichte gewonnen; der 1980 mit 23 Jahren einen Cyberspace Roman veröffentlicht hat, der Neuromancer, Web of Angels vorweggenommen hat.

Sie beginnen zu sehen, hoffe ich, was einer dieser bärtigen deutschen Kerle, die ich oben erwähnte, wahrscheinlich als das Problem bezeichnen würde.

Und falls nicht, lesen Sie dieses Buch.

Es ist vergleichbar damit, in ein Kaleidoskop einzutauchen, oder Post von entlegenen Abteilungen der Bibliothek von Babel zu erhalten -- oder mit Mike Ford zu reden.

Mike Ford persönlich ist seit über einem Jahrzehnt mit mir befreundet: er ist ein warmherziger, brillianter Mann mit einem für gewöhnlich leicht komischen Gesichtsausdruck, der in ein entzücktes, jungenhaftes Grinsen übergeht, wenn ihm eine Verbindung einfällt, auf die vor ihm noch niemand gekommen ist, was recht häufig passiert. Er ist einer der wenigen Menschen, die echt keine hochnäsigen Vorstellungen von gehobener und minderwertiger Kultur hat: er spricht beide dieser Sprachen und kann zwischen ihnen übersetzen. (Er hat einmal einen Tippfehler auf der Einladung zu meiner alljährlichen Lagerfeuer-Party als Grundlage für ein kurzes (und - erstaunlicherweise - aufgeführtes) musikalisches Drama
genommen -- angesiedelt irgendwo zwischen Rodgers und Hammerstein, und Sellers und Yeatman.)

Schauen sie sich die gesammelten Leckereien aus über 15 Jahren an:

Die Aufsätze enthalten 'Rules of Engagement' -- eine wunderbare Studie darüber, welche Beziehung Leser zu einem Text entwickeln (unter Benutzung seines eigenen umstrittenen How Much For Just The Planet? (dt. Was kostet dieser Planet?) als ein typisches Beispiel); 'From the End of the Twentieth Century', in welchem er über die Namensgebung von Zügen und Fantasy und das Theater spricht, und uns einen Schlüssel zu Werk von John M. Ford anbietet:

"Die künstlerische Aufgabe ist, die Dinge klar und zugänglich darzustellen, und ihnen dennoch Platz zu lassen, über ihre wörtliche Bedeutung hinauszuwachsen," sagt er uns, präzise und weise.

Natürlich ist sie das. Und wie ein Seiltänzer, ein Bäckermeister oder das ursprüngliche 'Mission: Impossible' Team, lässt er es so leicht aussehen.

Die Prosa in dieser Sammlung enthält die neue Geschichte 'Here to Get My Baby Out of Jail', die sich als gar keine neue sondern eine seiner ältesten Geschichten herausstellt; 'Intersection' and 'Mandalay', zwei (von vier) Alternities Geschichten, die einen wünschen lassen, er würde die anderen schreiben; 'Walkaway Clause', welche eine Liebesgeschichte ist; 'Waiting For the Morning Bird' welche, wie der Autor klarstellt, nur teilweise erfunden ist.

Und es gibt Lieder -- richtige Liedtexte, die gesungen werden können. Eine Warnung allerdings vorweg -- während man die meisten von Fords Anagrammen und Referenzen mit einer Encyklopädie der Fabeln und Redensarten, einem guten Wörterbuch und ein wenig Glück klären kann, muss ich selbst gestehen, dass ich noch immer völlig im Unklaren über die Identität von of Ilen dem Magian bin, der 'Monochrome' in How Much For Just The Planet? (dt. Was kostet dieser Planet?) gesungen hat. Aber bei Gott, es ist trotzdem ein gutes Lied.

Wenn es draußen kälter wird und die Nächte kürzer werden, dann bringt mir der Postbote das neueste Produkt Theoretischer Ingenieurwissenschaft, adressiert in feiner Schönschrift, teils Weihnachtskarte, teils Volksbuch, immer limitiert (so heißt es) auf einhundert nicht-nummerierte Exemplare. Und man schätzt sich glücklich, nie ganz sicher, was man erhalten wird. Zum Beispiel:

Eine Prosa-Gedicht-Meditation über die Träume von Satelliten, in Bewegung und transzendent, hoch über dem Milchwald.

Eine Tour durch Shakespeares Historien, präsentiert von einer Reihe toter Stückeschreiber, einen Dick de Bartolo hinlegend, mit und für Gilbert und Sullivan und Frank Loesser, zusammen mit der ein oder anderen Villanelle.

Eine Studie über Mythos-Konstruktion -- den Aufbau von Mythen und die Konstrukteure von Mythen, -- mit Daedalüs und seinem Sohn Linkshänder.

Und was die nächste Weihnachtszeit bringen wird, weiß nur einer. Einige dieser Schriften sind hier zu Ihrem Vergnügen zusammengetragen.

Eindeutige Beweise, dass John M. Ford kein Autor ist, der sich auf ein kleines Feld beschränkt, und alles auf einem Platz stapelt.

Andererseits...

Beim Lesen der Arbeiten in diesem Buch (und ich meine nicht nur 'Mandalay') fiel mir ein anderer Autor ein, dessen Werk Kurzgeschichten, Massenliteratur, SF, Fantasy und Abenteuer, Romane, Gedichte, Lieder, Parodien und Kinderliteratur umfasste -- der Autor von 'The Married Drives of Windsor', einer shakespearischen Kaprice über Autos, in denen alle Hauptcharaktere des guten alten Will vorkamen, der Höhepunkt seiner Kollektion über Motorsport 'The Muse Among the Motors', geschrieben im Stil der großen Dichter der Geschichte. Da ist etwas von Kipling in John M. Ford: die Ruhelosigkeit, und die Bereitschaft zu spielen, formelle Dichtung und Prosa zu erkunden, der Drang in Richtung Parodie, und die Fähigkeit, schamlos zu Tränen zu rühren. Wie Ford hat er alles gemacht, aber sein Kernthema waren Menschen, und was in ihnen vorgeht -- was in uns allen vorgeht. Schauen Sie sich 'Walkaway Clause' oder 'Waiting For the Morning Bird' an.

Und wenn man darüber nachdenkt, was mit Kipling passiert ist, ist es beruhigend zu sehen, dass die Gehirn-lastigen anekdotenhaften deutschen Kerle, um es ganz offen zu sagen, manchmal nur Scheiße reden.

Denn John M. Ford ist nicht nur ein Schriftsteller, sondern eines Schriftstellers Schriftsteller. Wir können uns glücklich schätzen, ihn zu haben. Und während manche Autoren damit zufrieden sind, in ihrem Kämmerchen zu hocken und sich für eine Leserschaft zu wiederholen, die genau weiß, was sie will (id est, was auch immer sie das letzte Mal gehört und gemocht hat), macht John M. Ford neue Ufer ausfindig, wie ein elizabethanischer Kapitän, oder ein Wildwest-Pioneer, oder der Mann in Kiplings Gedicht 'The Explorer', der eine Stimme vernahm 'so schlecht wie das Gewissen'...

In einem immer währenden Flüstern Tag und Nacht wiederholend -- dies:
"Etwas Verborgenes. Geh und finde es. Geh und schau hinter den Horizont-
"Etwas Verlorenes hinter dem Horizont. Verloren und auf dich wartend. Geh!"

Und der aufbrach, um nachzusehen.


Neil Gaiman. Winter 1996.

Mostly Politics and Prose

Von Neil, Montag, 25. September 2006, 19.56 Uhr

Hauptsächlich Politics & Prose

Ich denke, dass die Veranstaltung in London sehr gut gewesen ist -- die Organisatoren waren sehr glücklich, dass 700 Leute erschienen sind, und ich war glücklich, dass viele von ihnen sich gegen ein Anstellen in der Warteschlange entschieden, und stattdessen bereits signierte Bücher kauften oder einfach gegangen sind.

Ich habe den Tod von Mike Ford noch nicht wirklich verkraftet. Er kam unerwartet und hat mich erschüttert. Mike war mein Freund und ohne ihn fühlt sich sich Welt leerer und armseliger an. Ich schaue mal, ob ich meine Einleitung zu seiner Kurzgeschichtensammlung finden kann...

Hier ist ein Making Light Beitrag über Mike.
http://nielsenhayden.com/makinglight/archives/008033.html

Dies hier ist von Seale von HarperCollins über die Veranstaltung in Washington DC am Freitag:

Ich habe heute mit Cleve Corner gesprochen, und weil die bevorstehende Veranstaltung mit Ihnen eine so große Resonanz hat, verlegt POLITICS & PROSE die Veranstaltung an einen größeren Ort, einfach die Straße herunter. Die neue Adresse ist:

Wesley United Methodist Church
5312 Connecticut Avenue NW
Washington, DC 20008


Der Laden wird sowohl zwei zusätzliche Email-Benachrichtigungen an seine Stammkunden versenden als auch Kontakt zu denen aufnehmen, die sich wegen der Veranstaltung an den Laden gewandt haben. Es wird ein Schild am Laden geben, das die Leute zum größeren Veranstaltungsort die Straße herunter leiten wird. (Der Laden ist auf 5015 Connecticut Avenue NW).

Cleve ist über die große Resonanz sehr aufgeregt und will einfach sicher gehen, dass jeder sich möglichst wohl fühlt, und der Abend ein großer Erfolg wird.




Montag, September 25, 2006

John M. Ford

Von Neil, Montag, 25.09.2006, 08.44 Uhr

Vor einigen Tagen bekam ich eine Email von meinem Freund Mike Ford -- Autor John M. Ford.

Emails von Mike waren immer wundervolle Dinge. Diese hier hieß Bezüglich schließenden Tabs und ging so...

. . . ein wenig des literaroiden Unsinns von Making Light. Der Grund, aus dem ich dir das erste schicke, ist offensichtlich. Bei den anderen habe ich keinen blassen Schimmer.

1. Und es begab sich nach einer ordentlichen Zeit des Mistschaufelns, und die Kreaturen, die sich von den Fischen im Meer ernährten entfernten sich mit Frohlocken um eben das zum ersten Mal seit einem Monat zu tun, dass sie aus dem Boot hinausdrängten, und Luft rochen, die nicht roch.

2. Woraufhin die gewaltigen Eidechsen, jene, die noch nicht zur Herstellung von Koffern oder Polstermöbeln gehäutet worden waren und am Anfang der Reise all die furchterregenden präkambrischen Dinger verspeist hatten, hinfort zogen um diese Orte zu finden, die für das Aussterben vorgesehen waren.

3. Und Noah ließ seinen Blick über diese Welt schweifen, die gewaltig und leer und feucht war, und dachte, nun gut, mich deucht, wir machen uns besser an die Arbeit. Es ist schon eine gute Sache, dass die Welt der Tigris und der Euphrat und das Land dazwischen ist und das wars, ansonsten wäre ich ein ermüdeter Patriarch.

4. Und er besah sich seine Frau, die sich hinfort machte, um dieses oder jenes zu sammeln.

5. Und er besah sich seine Töchter, und er blickte zum Himmel, und er verdunkelte sich nicht.

6. Na dann, sagte er sich, und auf zu den Maiden, juchu.

7. Und als er sich ihnen näherte, da kam ein geschleuderter Stein, und er traf ihn am Kopf, und er sah wieder hinauf und wunderte sich.

8. Und hinter ihm ertönte eine Stimme, die sagte "Tut mir leid, mein Freund. Ich hab nicht hingesehen. Ich bin Deukalion. Das ist der Yachthafen, richtig?"

9. Noah wandte sich zu der Stimme um und sah ein anderes Boot, und es war groß, und es hatte ein Promenadendeck und sein Rumpf war geklinkert.

10. Und Noahs Gemüt war beunruhigt.

11. Aber bevor er sich beim Herrn über schlechte Witze beklagen konnte, ertönte eine andere Stimme, und er wandte sich um und sah eine bescheidene Menge.

12. Und sie trugen keine Bärte und ihre Kinder auf dem Rücken, und sie hatten ihren Besitz auf hölzernen Dingern zum Ziehen.

13. Einer von ihnen erhob seine Hand und sprach: "Hallo. Junge, das war eine lange Landbrücke."

14. Und als wenn dies noch nicht ausreichend Verwirrung gewesen wäre, tauchte ein großes Ungeheuer wie ein Relikt aus der See auf, und es sagte: "Habt ihr meine Mama gesehen?"

15. Aber ein weiterer Mann, mit gar mächtigen Muskeln bepackt und so, kam aus einer anderen Richtung, und er riss dem Biest den Arm ab und verprügelte ihn gar fürchterlich damit. Und der Krieger sagte, sein Name sei Bee-Wolf, was übersetzt Lupus und Wilder Honig bedeutet.

16. Und Noah ging zu seinen Söhnen Ham, Spam, and Jay-Z, und er zerriss ihre Kleider, weil seine eigenen das einzig warme auf dem Boot waren.

II Crossovers, 1:1-16

Dieses hier wird, nun, in Anbetracht Kürzlicher Literarischer Ereignisse wahrscheinlich für sich selbst sprechen.

"Also, Poirot, dieser Kerl Betjeman ist so eine Art Dichter, wie?"
"Ja, 'Astings. Ein wenig."
"Gut dann, dass es für diesen Fall nur eine Handvoll Verdächtige gibt."
" 'Astings, für einen Mann, der seine Freizeit mit dem weltbesten Detektiv verbringt, steckt Euer mysteriöser Verstand fortwährend im was Ihr Leerlauf nennt fest. Eben weil es zur Zeit der affaire d'acronyme nur 2 Betjeman Biographen gab ist dieses Rätsel so faszinierend. Was, wenn diese Offensichtlichkeit eine Inoffensichtlichkeit verbirgt in seiner -- schon gut. Angenommen, dass es jemand war, der nicht in dem -- wie hat dieser Kerl es ausgedrückt?"
"'Übelriechender Sumpf.'"
"Ja, was wenn er nicht durchschnittlich war? Angenommen, es wäre in Wirklichkeit Michael Moorcock?"
"Ähm, ich nehme nicht... "
"Eure Annehmer ist kaputt, 'Astings. Reibt Eure zwei grauen Zellen aneinander in ihrer nahrhaften Mischung aus Gin und IPA. Hätte es nicht John Clute gewesen sein können?"
"Spielte er nicht in diesem Film mit Jane Fonda mit?"
"Es gibt Tage, an dene ich mir nur wünsche, Ihr würdet von Donald Sutherland gespielt."
"Nun, falls jeder es geschrieben haben könnte, dann, nun ja, hätte ich es auch gekonnt."
"'Astings, ich habe gesehen, wie ihr 'Dichtung' gegoogelt habt und mit dem Ergebnis zufrieden wart. Auf meiner Liste der Verdächtigen befindet Ihr Euch zwischen le Voldemort und la V. C. Andrews."
"Ich sage, mindestens einer von ihnen ist tot."
"Ich 'offe nur, ich verkaufe mich auch so gut, wenn ich tot bin. Voici, dieses Log im Netz. Könnte nicht diese literarische Gelehrten-Geschmacklosigkeit von diesem teuflischen Genius von Langford geschaffen worden sein? Oder von seinem bösen aber wesentlich kleineren und möglicherweise schmaleren amerikanischen Zeit-Zwilling?"
"Ich befürchte, Ihr weilt nun in Doctor Who Gefilden, Poirot. Und war der böse Zwilling dieses amerikanischen Uhrwerkteufels nicht dieser Mike Harrison?
"Ihr 'abt versteckte Talente, 'Astings. Und Ihr werdet nie wieder zu einem Erster Donnerstag Treffen eingeladen werden."

Und für dieses hier kann ich (höflich) Jo Walton die Schuld geben, der etwas davon erzählt hat, dass die BBC eins meiner Gedichte in ihren 9/11 Lesungen vorlesen lässt.

Hail, thou Bridge on the northerly Forth!
Twixt Queensferry South and Queensferry North
Bearing high traffic loads on an over-Firth courth.
And after the Tay, which was quite blown away
On a terrible, horrible, rather wet day
And the train out of Scotland was dunked in the bay
Still the builders did say, in their style gravely gay,
That double cantilevering pointed the way.
And so no further locals should fall in the drink,
They brought iron and steel and the oxide of zinc;
And thanks to the girder, the bolt, and the pin
Since the day it was built, it has not fallen in.

. . . aber weißt du, man kann den armen Kerl nicht wirklich parodieren, genauso wie Versuche guter Schriftsteller, Richtig Schlechten Schmant zu schreiben nie wirklich hinhauen.

Und ich erzählte, dass ich darüber nachgedacht habe, eine Kurzgeschichte zu schreiben, wenn ich einmal damit fertig bin, die Masse an handgeschriebenem Roman einzutippen. Gerade in diesem Moment haben mich Graham Sleight und Farah Mendelsohn daran erinnert, dass ich ihnen genau einen solchen Erguss für Foundation #100 versprochen hatte. (Ich hatte es nicht vergessen, aber ich dachte, der Abgabetermin wäre längst verstrichen.) Wie du erwarten würdest ist es demütigenderweise exzellente Gesellschaft -- Nalo, Margo Lanagan, Eileen Gunn, Andy Duncan, und so weiter.

Ja, Rechtschreibprüfung, "demütigenderweise" ist ein Wort. Zumindest jetzt.

Ich mach mich jetzt besser auf und Erledige Ein Paar Sachen.
Alles Gute,
m.


Ich hatte nicht geantwortet, obwohl ich es mir vorgenommen hatte, und Mike schien es nie etwas auszumachen ob ich antwortete oder nicht.

Und jetzt werde ich nie mehr tun, weil ich gerade gehört habe, dass Mike heute Morgen verstorben ist. Und ich vermisse meinen Freund jetzt schon...

coolnesses

Von Neil, Sonntag, 24.09.2006, 20.12 Uhr

Meine Lieblingsmomente heute waren Clive Barkers improvisierte Rede als Ehrengast der Fantasycon, in der er der Idee, Fantasy sei ein Genre, den Krieg erklärte, und der ziemlich überraschende Moment eine halbe Stunde später, als ich endlich begriff, dass der Grund, warum sie meinen Namen vorlasen, der war, dass ANANSI BOYS gerade den August Derleth Award für den Besten Roman gewonnen hatte. Ich habe noch nie zuvor einen Britischen Fantasy Award gewonnen, und war erfreut und überrascht.

Hier ist die ganze Liste http://www.fantasycon.org.uk/blog/?p=21

Fein. Jetzt gehts ins Bett. Lesung und Frage und Antwort und Signieren morgen.

Sonntag, September 24, 2006

from fantasycon

Von Neil, Sonntag, 24. September, 05.28 Uhr


Von der Fantasycon


Ich bin auf der Fantasycon und immer noch am Leben, nicht unbedingt in dieser Reihenfolge.

Ich habe eine Menge Vorausexemplare von FRAGILE THINGS für die Leute signiert, an mehreren Podiumsdiskussionen teilgenommen, ein paar neue Freunde gewonnen, mich mit vielen alten Freunden ausgetauscht (von denen manche offensichtlich diese Laienspiel-Sache mit dem weiß gewordenen Haar gemacht haben, um auf das Vergehen der Zeit hinzudeuten) (und ein Blick in den Spiegel deutet an, dass ich damit auch angefangen habe).

Ich bin ziemlich mit den FAQs im Rückstand, aber ich habe bemerkt, dass sehr viele Leute angefangen haben, mich nach signierten Büchern zu fragen, oder ob sie mir Bücher von Freunden zum Signieren schicken können. Eure beste Chance an signierten Kram zu kommen ist im Moment, mit einem der Buchläden Kontakt aufzunehmen, wo ich in den nächsten zehn Tagen signieren werde. Dreamhaven (die auch die www.neilgaiman.net Website haben) haben die meiste Erfahrung damit, aber jeder der Buchläden auf meiner UK oder US Tour sollte in der Lage sein, Bestellungen für individuell signierte Exemplare über Kreditkarte aufzunehmen und zu verschicken.


Hi Neil,
Ich hoffe, die UK Veranstaltungen demnächst gehen gut über die Bühne. Ich hab überlegt, zu der am Montag, dem 25., in London zu gehen, aber ich bin völlig pleite, nachdem ich meine letzten Pfund für Alan Moores Watchmen ausgegeben habe (mein erstes von seinen Werken und hoffentlich nicht mein letztes, je nachdem wie sich dieses entwickelt). Ich dachte, ich frage mal, ob du irgendwelche größeren Rivalitäten mit anderen Autoren wie zum Beispiel Alan Moore pflegst, ob nun spielerische oder bitterernste? Und mit wem, wenn es dir nichts ausmacht, das bekannt zu geben?
Vielen Dank und viel Glück,
Steve
Southend


Ich komme mir plötzlich sehr langweilig vor. Nein, ich befürchte nicht. Die meisten Leute, mit denen ich potentiell Rivalitäten unterhalten könnte (Grant Morrison? Clive Barker? Alan Moore?) sind gute Freunde von mir und das schon seit 20 Jahren oder länger, aber ehrlich gesagt fallen mir gar keine verbitterten - oder auch nur verspielte - Rivalitäten in irgendeinem der Bereiche ein, in denen ich tätig war, sei es in Comics, SF oder Fantasy. Schriftsteller tendieren dazu, einander zu helfen und einander das Leben leichter zu machen. Nicht immer, aber meistens.

Neil, bitte sei unser Held! HILF UNS, DAS HOUSE OF CLOCKS VOR SICH SELBST ZU SCHÜTZEN!
In Nostalgie schwelgend wanderte ich neulich Meat Street hinunter, mit dem Verlangen im House of Clocks vorbeizuschauen, um nach aufziehenden Abenteuern Ausschau zu halten. Ich sah mit Entsetzen, dass das HOC von feindlichen Spam Piraten übernommen worden ist. Ich setzte die Web Mistress davon in Kenntnis und erfuhr, dass sie sehr glücklich wäre, wenn jemand, irgendjemand, ihr Informationen und/oder Anleitungen dazu schicken könnte, wie man die Gästebucheinträge ohne zusätzliche Kosten filtern könnte, um weitere schändliche Einträge und Meuterei zu unterbinden. Falls du, deine übermenschliche Assistentin oder jemand von deinen betroffenen Lesern eine solche Gästebuch-Software kennt, und die Absicht besteht, dieses nationale Kulturgut zu retten, könntest du oder sie bitte zum House of Clocks Gästebuch gehen und der Archivarin (der Web Mistress) eine Email mit dem Schlüssel zur Rettung und einem Mittel gegen den überhand nehmenden Spam schicken? Jedermann kennt Meat Street als einen anrüchigen, gruseligen Ort, aber mit all diesen Vagabunden, die aus dem HOC herausströmen, ist es geradezu unbewohnbar geworden. Bitte hilf uns oder verbreite die Nachricht, und du wirst abermals mit Ausgelassenheit von körperlosen Wesen bejubelt werden.

Gesegnet seist du mein Kind,
Die Heilige Marie vom Rückläufigen Orden
Die Schäbige Abtei, Chicago, Illinois


Und ich bin rübergesprungen zu http://www.preserveusfromthehouseofclocks.com
wo ich erfahren habe, dass das Gästebuch, welches früher mit zauberhaften Geschichten gefüllt war, jetzt tatsächlich traurigerweise mit Spam verstopft ist. Kann jemand Joanna helfen?


Lieber Neil,

du hast früher mal geschrieben, dass es, soweit es dich betrifft, keine wirklich unantastbaren Regeln Des Schreibens gibt, die nie gebrochen werden dürfen.

Trotzdem würde ich gern nach deiner Meinung zum oft wiederholten Ratschlag an Schriftsteller fragen, dass sie in der Regel 'zeigen, und nicht erzählen' sollen.

Hältst du das für einen guten Rat? Oder denkst du, ein Autor soviel zeigen oder erzählen können sollte, wie er es für richtig hält?

Denkst du darüber nach, wenn du deine eigenen frühen Entwürfe überarbeitest?

Danke.


Es kommt darauf an, was du schreibst und welchen Effekt es auf den Leser haben soll. "Zeigen, nicht erzählen" ist eine nützliche Daumenregel, aber viele ausgezeichnete Bücher und Geschichten erzählen (Borges, zum Beispiel, tut fast nichts anders, und wir lieben ihn dafür), und Geschichtenerzähler ebenso.


Es war einmal eine Prinzessin, die, obgleich vielleicht etwas dünn geraten und außerordentlich aufbrausend, sehr schön war...


kann dich oft weiter bringen als eine Seite, wo man ihr aufbrausendes Temperament sieht und etwas über ihre Schönheit erfährt (obwohl du das trotzdem tun wirst, wenn sie etwas mit der Geschichte zu tun haben).

Es gilt, was auch immer zu der Geschichte passt. Zeige, was du zeigen musst, erzähle, was du erzählen musst. Es ist deine Geschichte.

Also, ich war bei http://www.wheresneil.com/ und habe dein Quadrat im fünften Anlauf gefunden. Hatte ich nur unglaubliches Glück oder gibt es mehrere Gewinn-Felder? Falls du das weißt. Du könntest völlig ahnungslos sein. Aber, falls du es weißt, ich bin neugierig. :)

~ Robin

Ich glaube, es gibt nur eins. (Ich habe es noch nicht gefunden, obwohl ich viele kleine Nachrichten von Leuten in anderen Feldern gefunden habe, und ich denke, falls wir so etwas je nochmal machen, sollten die Leute die Möglichkeit haben, Fotos von sich in die Felder zu stellen...)

Freitag, September 22, 2006

voice recognition systems and stuff

Von Neil, Freitag, 22. September 2006, 04.37 Uhr

Spracherkennungssysteme und so

Nach ein paar herrlichen Tagen mit Colin und Susanna im Peak District werden wir in ein paar Minuten zur Fantasycon in Nottingham aufbrechen. Ich hatte gar nicht vor, hier zu arbeiten, aber ich habe ein kleines Stück Eternals fertiggestellt, und gestern auf Nick Powells Bitte hin ein paar neue Songtexte für das Eröffnungslied des Wolves in the Walls Theaterstück geschrieben. (Websites hier und ganz besonders hier http://www.improbable.co.uk/wolves/.) Es wird aufgeführt in

Platform at the Bridge, Glasgow
13. - 14. Oktober

Northern Stage, Newcastle
17. - 21. Oktober

West Yorkshire Playhouse, Leeds
25. Oktober - 4. November

Liverpool Playhouse
7. - 11. November

Malvern Theatres
15. - 18. November

Oxford Playhouse
21. - 25. November


Ich habe gehört, dass es Anfang 2008 in den USA touren wird. Ich bin ein wenig enttäuscht, weil es so aussieht, als würde sich die US Tour auf die Ostküste und Chicago beschränken, und ich hoffe, dass es noch ein wenig weiter herumkommen wird, mindestens bis San Francisco.

Eine erste Buchbesprechung von Fragile Things gibt es hier http://speculativereviews.blogspot.com/2006/---.html

Wir versuchen, in den nächsten zehn Minuten aufzubrechen, obwohl eine sehr frustrierte Susanna gerade versucht, ihren Fernsehanschluss über das Telefon zu bezahlen, oder besser: sie ist dabei, das Telefon davon zu überzeugen, dass sie bereits einen Fernsehanschluss hat, aber sie hat es mit einem Spracherkennungssystem am anderen Ende zu tun, das ihre Stimme nicht als eine solche anerkennen will, während sie gleichzeitig mit Colin versucht, die Abholung von 500 signierten Exemplaren im Schuber von Ladies of Grace Adieu zu organisieren. (Die es nur hier zu kaufen gibt: http://www.jonathanstrange.com/. Zumindest wird es sie da zu kaufen geben, wenn sie einmal abgeholt worden sind. Und Susannah wird nicht auf Signier-Tour gehen, also wenn ihr ein signiertes Exemplar mit herrlichen Charles Vess Illustrationen haben wollt, ist das wahrscheinlich eure beste Chance.)

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Where I am

Von Neil, Mittwoch, 20. September 2006, 16.24 Uhr

Wo ich bin

Für den Fall, dass ihr euch wundert, ich hab mich vor dem Beginn der Fantasycon für ein paar Tage davongestohlen. Ich weile momentan bei Colin Greenland (der sehr viel weniger beeindruckt davon ist als ich, dass ich ihn seit 23 Jahren kenne) and Susanna Clarke (die mir ein wunderschönes, von Charles Vess illustriertes Voraussexemplar von THE LADIES OF GRACE ADIEU geschenkt hat), und sie haben viele sehr schöne, lange Spaziergänge von der Sorte mit mir gemacht, die für gewöhnlich mit einer großen Mahlzeit in einem gemütlichen Lokal enden, so dass ich all die Kalorien, die ich auf den Spaziergängen verbrauche, zurück bekomme, und noch einige mehr obendrein.


In der Zwischenzeit habe ich Headline, die schon die sehr lustige http://www.neilgaiman.co.uk Website machen, versprochen, dass ich hier ihre neue Preisrätsel-artige FRAGILE THINGS WEBSITE erwähnen würde.

Sie ist unter http://www.wheresneil.com/ und ihr könnt dort einen Platz für euch beanspruchen und etwas gewinnen.

Und ich glaube das hier war die erste von vielen Nachrichten mit der Youtube Mastermind Information...


Hallo, Herr G.

Die Sandman Mastermind sind jetzt auf YouTube zu haben:

http://youtube.com/watch?v=0Y-YxIYUjXM

http://youtube.com/watch?v=HQ-nMygHbco

Ziemlich lustig, und manche der Fragen wären sogar für Sandman Fans ziemlich schwer (wenn auch nicht für den harten Kern). Die ganze "metatextuell" Rede endete in dieser goldigen "Wie interessant!" Art und Weise, in der man eine Unterhaltung mit einem Leichenbestatter beendet.

Tschüss, Izydor Ingwar I.


...

Und für diejenigen von euch, die mir geschrieben haben, weil sie besorgt waren, was mit Hill House Publishers passiert ist, gibt es eine Erklärung und eine Entschuldigung auf der Hill House Website, zusammen mit einem aktuellen Update -- http://hillhousepublishers.com/hh-break01.htm

Dienstag, September 19, 2006

Masterminds

Von Neil am Montag, 18.09.2006, 17.38

Hallo Neil,

Du weißt es wahrscheinlich schon, wenn Du meine Nachricht liest, aber was solls.

Mastermind, in das wir heute Abend während der Austrahlung reingeschaltet haben, hatte einen großartigen Teilnehmer, dessen Spezialgebiet Sandman war. Als er von John Humphreys gefragt wurde, "Also, eine Graphic Novel ist doch eigentlich auch nur ein Comic, oder?", benutzte er so klasse Wörter wie "meta-kontextuell" und war allgemein witzig, und euphorisch so eine Art Comic Geek zu sein. Hat der ganzen Subkultur ein bisschen Glanz verliehen.

Falls Du irgendwo eine Aufzeichnung finden kannst, kann ich Dir nur empfehlen, einen Blick drauf zu werfen.

Claire

PS Auch wenn ich damit riskiere, diese ganze Nachricht zu verhunzen, weil ich wie ein furchtbarer weiblicher Fan klinge: Ich liebte Deine Lesung von Coraline... Bitte nimm mehr Hörbücher auf!



Nun, dieses Jahr habe ich Hörbücher von Stardust und Fragile Things für Morrow aufgenommen (Stardust ist vor einigen Wochen erschienen, Fragile Things -- mit, wie ich vermute, ein paar sehr fragwürdigen Akzenten des Erzählers in manchen Geschichten, obwohl ich es mir nicht wirklich angehört habe -- sollte in einigen Wochen erscheinen. Ich denke beide erscheinen in Großbritannien bei Headline ...

Natürlich ist die allerbeste Hörbuchversion von einem meiner Bücher Lenny Henrys Aufnahme von ANANSI BOYS.

Das Mastermind Video gibt es noch nicht bei Youtube, aber dafür das hier -- http://www.youtube.com/watch?v=X6Z8J2vPexQ -- und ich glaube, dass es hilfreich sein wird, dem Rest der Welt zu erklären, was für eine Show Mastermind ist. Außerdem ist es lustig...


Neil,
nur für den Fall, dass es Dir entgangen ist, ich habe einen Artikel über die
"Stardust" Podiumsdiskussion auf der diesjährigen San Diego Con geschrieben: "Comics in Context" #144: "Stardust Memories" (http://www.quickstopentertainment.com/?p=1275) an meinem neuen Platz bei Kevin Smith's Quick Stop Entertainment.--Peter Sanderson



War es, aber nicht länger.

Neil

Ich habe gerade Deinen Post über die Vorführung von Pan's Labyrinth und die Schwierigkeiten Deiner Tochter mit den Untertiteln gelesen. Ich muss sagen, dass ich das sehr amüsant finde. Da, wo ich lebe, ist fast jeder ausländische Film untertitelt (nur Kinderfilme können synchronisierte Fassungen haben) und selbst jetzt, da ich Englisch recht gut verstehe, kann ich meine Augen kaum von den Untertiteln lassen. Selbst wenn meine Muttersprache untertitelt ist, wird mein Blick von einer unwiderstehlichen Kraft an den unteren Teil des Bildschirms gezerrt. Ich würde auch nie dafür bezahlen, eine synchronisierte Fassung eines Films zu sehen. Es wirkt irgendwie falsch einen so wesentlichen Teil eines Films herauszunehmen, bloß weil jemand zu faul ist, die Untertitel zu lesen.
Da Du ja an der Synchronfassung von Princess Mononoke beteiligt warst, was denkst Du darüber?



Eigentlich nicht viel. Ich hab schlecht untertitelte Filme gesehen, die sehr viel schlimmer anzuschauen waren als gut synchronisierte Filme, und schlecht synchronisierte Filme, die mich um Untertitel beten ließen. Ich denke, was Pan's Labyrinth so gut machte, war, dass Guillermo (der das Drehbuch geschrieben hat) auch die Untertitel verfasst hat. (Aus Selbstverteidigung, da er seinen letzten Film in Spanisch wirklich schlecht untertitelt fand.)

Darüber hinaus hab ich keine große Meinung dazu -- obwohl ich die Sichtweise, dass nur die Original-Sprachversion eines Trickfilms Gültigkeit hat, nie so recht verstanden habe. Ich vermute, es besteht eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass alle nicht-englischsprachigen Leute, denen Bugs Bunny Cartoons mit Mel Blanc and Arthur Q. Bryan versagt wurden, oder die Donald Duck Cartoons gesehen haben, in denen Donald von ausländischen Leuten gesprochen wurde, die nicht Clarence Nash waren, solch offenkundig minderwertige Fassungen dieser Trickfilme gesehen haben, dass sie besser untertitelte Versionen gesehen oder Englisch gelernt hätten. Aber wenn das passiert wäre, hätten weder Bugs noch Donald dieses Maß an Beliebtheit erreicht, das sie auf der ganzen Welt haben. Und viele Synchronsprecher überall auf der Welt hätten sehr viel weniger Spaß gehabt...

Schön. Ich werde in ein paar Minuten ein Flugzeug besteigen. Ich bin nicht sicher, wieoft ich in den nächsten 5 Tagen ins Internet komme.

Wenn ihr in Großbritannien seid, versucht zur Veranstaltung bei Blackwell* nächsten Montag zu kommen, und dann heißt es auf nach New York, Washington DC, Bay Area und Minneapolis.


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Blackwell präsentiert: Ein Abend mit Neil Gaiman

Montag, 25. September 2006, 19.00 Uhr
Logan Hall
Institue of Education
20 Bedford Way
WC1H 0AL

Tickets kosten £7, ermäßigt £5, und sind über unsere Buchungshotline 0845 456 9876 (Mo-Fr, 9.30 - 6.00), oder direkt in unserem Geschäft Blackwell erhältlich, 100 Charing Cross Road, London, WC2H 0JG (sobald wir sie auf Lager haben).

Falls Sie Fragen haben oder auf die Benachrichtigungsliste für Veranstaltungen gesetzt werden möchten, senden Sie eine Email an events.london@blackwell.co.uk. Falls Sie eine signierte Ausgabe reservieren möchten oder auf die Benachrichtigungsliste für Signierte Erstausgaben gesetzt werden möchten, senden Sie eine Email an Marcus.Gipps@blackwell.co.uk .


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Sunday Morning Cinema

Von Neil, Montag, 18.09.2006, 08.58 Uhr

Kino am Sonntag Morgen


Guillermo del Toro wollte, dass ich seinen Film Pan's Labyrinth (http://www.panslabyrinth.com/) sehe, und hat im hiesigen Kino eine Vorführung für Sonntag Morgen arrangiert. Also entdeckte ich gestern Morgen,

a) dass das hiesige Kino an Sonntag Morgenden auch eine Kirche ist. Wer hätte das gedacht?

b) dass Pan's Labyrinth ein erstaunlicher Film ist. Es ist ein kompromisslos erwachsener Film, in dem ein Kind und sein Märchen als Kontrast und Echo wirken. Man beginnt den Film im Glauben, es sei Ofelias Film, und entdeckt mehr und mehr, dass die erwachsene Geschichte nicht nur Hintergrund ist sondern auch zur Erzählung gehört, und sie bewegen sich miteinander.

c) Trotz hinreißender Bilder (oh, der Faun! und oh, das Ding am Tisch!) und zauberhaftem Märchenkram, verdient er die Altersbegrenzung für seine echten Momente extremer und blutiger Gewalt des Spanischen Bürgerkriegs. Ich habe all meine erwachsenen Kinder und einige ihrer Freunde mit zur Vorführung genommen, wobei Maddy (12) die jüngste war, und da gab es Stellen, bei denen sie glücklicher war, sie mit geschlossenen Augen zu sehen.

d) Er hat Untertitel. Nach einem Moment merkt man das nicht mehr, vor allem, weil sie so gut geschrieben sind. Wie auch immer, wann immer Maddy wegschauen musste, merkte sie, dass sie nicht mehr verfolgen konnte, was gesagt wurde, also musste ich ihr die Untertitel vorlesen, dankbar, dass wir den Kinosaal für uns hatten.

Ich bin wirklich froh, ihn gesehen zu haben, und noch erfreuter, dass Guillermo ihn gemacht hat. Es fühlt sich an, als würde er die Begriffswelt von Fantasy für den Film öffnen. Und er hat mich so glücklich gemacht mit seiner Verflechtung des Fantastischen und des Weltlichen ohne eins der beiden zu bevorzugen.


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